Wahre Bulli-Liebe Teil 2: A long way home
Um euch weiterhin die Tage bis zum nächsten Midsummer Bulli Festival zu versüßen, kommt hier eine weitere Episode mit Bully Love in Form einer unserer kleinen Lieblingsgeschichten, die am Rande des Festival passiert sind. Schreibt uns gerne wenn ihr eine Midsummer Bulli Festival Story kennt, die wir mit der Community teilen sollten.
Irgendwie handelt meist aller-spätestens der dritte Satz, wenn ich jemandem von den Midsummer Festivals erzähle, über die Anreisen von Raubold Schlüter aus Paraguay und Stephen Peng aus Malaysia. Zunächst überrascht hier die reine Kilometer Zahl. Klaro, der ein oder andere von uns ist schon mal vom Mittelmeer über die Alpen nach Hause gefahren und hatten nach einem Sommer im Bulli seine zwei- bis dreitausend Kilometer gefahren. Aber Paraguay, dass sind Luftlinie & OneWay 9500 Kilometer und ist durch den Atlantik getrennt. Malaysia ist ebenfalls Luftlinie über 9500 Kilometer entfernt, dafür aber immerhin über den Landweg zu erreichen. Wer legt solche Distanzen mit dem Ziel ein Festival auf Fehmarn anzusteuern zurück, und warum?
Im Fall von Raubold Schlüter, der mit seinem T2 aus Paraguay anreiste stand ein lang ersehnter Familien Besuch in Deutschland, der seit Jahren geplant war, auf der Agenda. Ausserdem gehört Raubold zu den ewig Reisenden. Er war zu dem Zeitpunkt, als wir ihn trafen bereits 8 Jahre alleine in Auto unterwegs, das Reisen war und ist sein Leben.
Stephen Peng aus Malaysia verfolgte einen anderen Plan, er wollt zum Jahrestag des VW Bullies sein Fahrzeug dem VW Konzern in Hannover öffentlichkeitswirksam zu seinem Geburtsort zurück bringen und dabei spenden für bedürftige Kinder sammeln. Im Jahr 1956 war das Fahrzeug nach Malaysia geliefert worden, nun sollte es zum 70igsten Geburtstag des VW Bullies zurück gebracht werden. Pang besuchte nach dem Midsummer Bulli Festival tatsächlich das VW Nutzfahrzeuge Werk in Hannover. Entschied sich aber dafür sein Fahrzeug doch zu behalten und klapperte neben dem Treffen H017, einige Bulli Treffen in Spanien, Theney in Frankreich und das Busfest in England ab, bevor er sich wieder auf den Heimweg machte.
Am Ende war er 6 Monate unterwegs, hatte 2650 Freunde gemacht und spendete € 3000 an die Non Profit Organisation Ti-Ratana. Sein eindrucksvollstes Erlebnis auf der Reise war nach eigenen Angaben, als er mitten im mongolischen Niemandsland einen Motorschaden hatte und weit und breit keine Menschenseele zu sehen war. Die Aussicht auf Hilfe schien absolut aussichtslos. Am Zweiten Tag näherten sich dann aber zwei Gestalten vom Horizont der Tundra. Mit Händen und Füßen versuchte Stephen den beiden Lokals verständlich zu machen, dass sein Motor kaputt sei. Die Lokals nickten und verschwanden wieder am Horizont um tatsächlich 24 Stunden später mit Verstärkung und Werkzeug wieder am Ort des Geschehens aufzutauchen und Peng bei der Reparatur zu helfen. Und tatsächlich – die Truppe konnte das Fahrzeug reparieren. Man verabschiedete sich herzlich und Stephen Peng und sein 61 Jahre altes Fahrzeug konnten die abenteuerliche Reise Malaysia-Europe erfolgreich zu ende bringen.
Ihr habt auch eine Tolle Bulli Story, die ihr mit dem Midsummer Bulli Festival in Verbindung bringt. Lasst es uns wissen, wir sind gespannt!